Das Moorehouse-Erbe - Man nehme dich und mich by Jessica Bird

Das Moorehouse-Erbe - Man nehme dich und mich by Jessica Bird

Autor:Jessica Bird [Bird, Jessica]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2013-12-31T23:00:00+00:00


8. KAPITEL

Als Nate am Dienstagabend unter der Dusche stand, dachte er darüber nach, dass er noch nie zuvor eine Frau hatte zwingen müssen, mit ihm auszugehen. Besonders begeistert war er von dieser Taktik selbst nicht. Aber was sollte er machen? Sie hatte ihn zweimal zurückgewiesen, und trotzdem wollte er sie mehr als zuvor. Vielleicht funkte es diesmal endlich bei ihr?

Sie wartete in der Küche auf ihn, und er musste sich beherrschen, sonst hätte er sie gleich mit einem Kompliment verschreckt. Sie trug einen langen, weiten Rock und das Haar offen. Ihre Bluse war eine Überraschung: Im Gegensatz zu ihren sonst viel zu weiten Oberteilen saß diese so, dass man tatsächlich ihre sanften Kurven darunter erahnten konnte.

“Bist du soweit?”, fragte er.

Sie nickte und griff nach ihrer Handtasche.

“Wohin fahren wir eigentlich?”, fragte Nate, als sie zu Frankies Honda gingen.

“Zum Silver Diner. Sonst gibt es hier nur Touristenlokale, die mehr Bars als Restaurants sind. Dort ist es zu laut, um übers Geschäft zur sprechen.”

Ach ja, richtig. Ihr ging es ja nur ums Geschäft.

Zehn Minuten später parkten sie vor einem alten Eisenbahnwaggon, den man zu einem Restaurant im Stil der typischen Diner umgebaut hatte – mit dem typischen langen Resopaltresen, den mit rotem Kunstleder bezogenen Barhockern davor und ein paar Sitzecken gegenüber. An einer Seite gab es einen weiteren Raum mit Tischen. Offenbar war das Dekor nicht nachgemacht, sondern stammte original aus den Fünfzigerjahren.

Mehrere Gäste winkten Frankie zu, als sie an ihnen vorbeigingen. Wenn sie Nate vorstellte, betonte sie jedes Mal ausdrücklich, dass er ihr neuer Koch war. Als sie sich im Anbau einen Tisch suchten, wartete sie nicht darauf, dass er ihr den Stuhl zurechtrückte, sondern setzte sich und kam sofort zur Sache.

“Also. Was wollen wir jetzt machen?”, fragte sie herausfordernd.

“Wir bestellen uns was und essen”, schlug er vor. Und danach gehen wir tanzen, dachte er. Ach nein, schade, dies ist ja kein richtiges Date.

Frankie wartete, bis die Kellnerin ihnen die Karten gereicht hatten, dann sagte sie: “Ich meinte unsere Geschäftsbeziehung.”

Auch das Speisenangebot stammte eindeutig aus den Fünfzigern. Hackbraten. Schnitzel. Gulasch und Kartoffelbrei. Damit es keine Missverständnisse gab, war neben jedem Gericht ein entsprechendes Foto abgebildet. Nett.

“Was willst du?”, fragte er.

“Weg von hier”, murmelte sie, schaute aber doch noch in die Karte. “Ich hätte mich gar nicht erst darauf einlassen sollen.”

“Warum nicht?”

“Es fühlt sich einfach nicht richtig an. Schon die ganze Zeit nicht. Wenn ich in die Küche komme und du mich nicht beachtest, weiß ich nicht, ob du nur viel zu tun hast oder noch sauer auf mich bist. Und natürlich sollte mir das egal sein – ist es aber leider nicht. Und es wäre sogar verständlich, wenn du noch sauer bist, aber was soll ich machen? Mehr als entschuldigen kann ich mich ja schließlich nicht.”

Ihm fielen da auf Anhieb noch andere Arten der Wiedergutmachung ein, aber auf die würde sie sich nie einlassen.

Warum legst du ihr nicht einfach die Hand aufs Knie?, fragte seine lüsterne innere Stimme. Du könntest den Rock ein Stück nach oben schieben und – Quatsch. Halt den Mund.



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